Allergietests bei Kindern

Wenn ein Kind Symptome einer Allergie zeigt, sind Allergietests ein wichtiger Schritt für die besorgten Eltern – sie ermöglichen es, die Ursache der Beschwerden zu identifizieren. Gängige Allergietests für Kinder umfassen Hauttests, Bluttests und Provokationstests. Welcher Test am besten für dein Kind geeignet ist, hängt unter anderem vom vermuteten Auslöser ab. Manchmal ist auch mehr als ein Test nötig, um eine Diagnose stellen zu können.

Die wenigsten von uns wissen genau, was ein Allergietest beinhaltet, bis wir selbst oder jemand in unserer Familie einen benötigt. Und dass dieselben Tests manchmal unterschiedlich genannt werden, macht die Sache nicht gerade einfacher.

Lies hier weiter, um mehr über Allergietests für Kinder und die verschiedenen Optionen zu erfahren – und warum für dein Baby oder Kind vielleicht ein Test besser geeignet ist als ein anderer. Wenn du das Thema noch nicht mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprochen hast, geben wir dir auch einige Tipps an die Hand, damit du beim nächsten Termin alle wichtigen Fragen parat hast. Und natürlich schauen wir uns auch an, wie es nach einer Allergiediagnose weitergeht.

Allergietests bei Kindern

Ein Allergietest für Kinder reicht für eine Diagnose nicht aus. Der Allergiespezialist spricht mit einem kleinen Jungen über seine Symptome

Die wenigsten von uns wissen genau, was ein Allergietest beinhaltet, bis wir selbst oder jemand in unserer Familie einen benötigt. Und dass dieselben Tests manchmal unterschiedlich genannt werden, macht die Sache nicht gerade einfacher.

Lies hier weiter, um mehr über Allergietests für Kinder und die verschiedenen Optionen zu erfahren – und warum für dein Baby oder Kind vielleicht ein Test besser geeignet ist als ein anderer. Wenn du das Thema noch nicht mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprochen hast, geben wir dir auch einige Tipps an die Hand, damit du beim nächsten Termin alle wichtigen Fragen parat hast. Und natürlich schauen wir uns auch an, wie es nach einer Allergiediagnose weitergeht.

Warum solltest du dein Kind auf Allergien testen lassen?

Allergiesymptome können ziemlich lästig und besorgniserregend sein. Sie können die Augen, Nase, Haut, Atmung und Verdauung deines Kindes beeinträchtigen – bei einer schweren allergischen Reaktion sogar den ganzen Körper. Das ist Grund genug, die Symptome jetzt anzugehen. Allergien können die Gesundheit außerdem auch langfristig schädigen, wenn sie unbehandelt bleiben.

Umgang mit den Allergien eines Kindes nach der Diagnose

Allergietests sind ein erster wichtiger Schritt: Sie können deinem Kind helfen, eine Diagnose zu erhalten, wenn tatsächlich eine Allergie hinter den Beschwerden steckt. Zusammen mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt oder auch mit einer Allergiespezialistin bzw. einem Allergiespezialisten kannst du dann einen Handlungsfahrplan erstellen. Meistens beginnt dieser damit, dass bestimmte Dinge vermieden werden sollten.

Hoffentlich genügt das schon, damit dein Kind weniger Symptome hat. Wenn nicht, kann es Medikamente wie Antihistaminika oder Kortikosteroide zur Linderung bekommen. Einige Allergiemedikamente können vor allem vorbeugend unterstützen: Sie werden eingenommen, um sich auf den Kontakt mit dem Auslöser vorzubereiten. Zum Beispiel könnte das nützlich sein, bevor die Pollensaison deines Kindes beginnt – oder wenn es jemanden besucht, der einen Hund oder eine Katze hat.

Auch die Allergen-Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung genannt) kann eine Option sein. Diese Behandlung zielt darauf ab, die Symptome deines Kindes zu reduzieren und den Bedarf an Medikamenten zu verringern, indem das Immunsystem an die allergieauslösende Substanz, z.B. Pollen, gewöhnt wird. Die Behandlungsmethode ist für verschiedene Allergien verfügbar und wird in der Regel für Kinder ab fünf Jahren angeboten.

 Infografik über Allergietests bei Kindern, die drei der häufigsten Testarten zeigt. Details zur Infografik sind unten aufgelistet
 Infografik über Allergietests bei Kindern, die drei der häufigsten Testarten zeigt. Details zur Infografik sind unten aufgelistet

Gängige Arten von Allergietests bei Kindern

Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen kommen hauptsächlich folgende drei Testarten zum Einsatz:

  • Hauttests – verschiedene Arten von Tests für unterschiedliche allergische Erkrankungen
  • Bluttests – besonders nützlich bei Kindern mit einer Hauterkrankung, die einen Hauttest beeinflussen könnte
  • Provokationstests – setzen dein Kind gezielt dem möglichen Auslöser aus, meist einem Lebensmittel oder Medikament

Allergie-Bluttests suchen nach Immunglobulin E (IgE) Antikörpern im Blut deines Kindes. Bei Hauttests und Provokationstests geht es hingegen darum, eine allergische Reaktion als Beweis für das Vorhandensein der Antikörper hervorzurufen.

Das Immunsystem produziert diese Antikörper zum Schutz des Körpers, wenn es eine Substanz registriert, die es als Bedrohung ansieht. Manchmal irrt es sich – denn Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben, Erdnüsse, Latex und sogar Insektenstiche sind im Allgemeinen harmlos. Wenn dein Kind gegen eine dieser Substanzen allergisch ist, lösen die Antikörper aber trotzdem eine Reaktion aus, um die vermeintlich gefährlichen Substanzen so schnell wie möglich wieder loszuwerden.

Facharztsuche

Facharztsuche

Benötigt dein Kind einen Allergietest?

 Ein Kind im weißen Kittel spielt Arzt – es verwendet ein Stethoskop, um einen Teddy zu untersuchen

Was ein positives Testergebnis bedeutet

Wenn der Allergietest positiv ausfällt, zeigt das zunächst, dass dein Kind gegenüber einer bestimmten Substanz sensibilisiert ist. Allerdings heißt das noch nicht unbedingt, dass es tatsächlich eine Allergie hat.

Beim ersten Kontakt mit einem Allergen wird das Immunsystem deines Kindes erst einmal programmiert. Es produziert IgE-Antikörper und der Körper ist zukünftig jederzeit bereit, das Allergen zu bekämpfen, wenn er noch einmal damit in Kontakt kommt. Aber nicht jeder Mensch, der Antikörper besitzt und ein positives Testergebnis erhält, entwickelt auch Allergiesymptome. Er ist dann sensibilisiert, aber nicht allergisch.

Auch falsch positive und falsch negative Ergebnisse sind bei Allergietests grundsätzlich möglich. Deshalb ist es wichtig, dass deine Allergiespezialistin oder dein Allergiespezialist die Ergebnisse interpretiert.

Wie der Allergietest die Diagnosestellung erleichtert

Testergebnisse sind hervorragend dafür geeignet, die Liste möglicher Auslöser einzugrenzen: IgE-Antikörper sind nämlich spezifisch für eine Substanz oder ein Allergen. Trotzdem sind die Tests nur ein Baustein der Diagnosestellung. Sei darauf vorbereitet, Fragen zu den Symptomen deines Kindes zu beantworten – von rinnender Nase bis zu Hautausschlägen und allem dazwischen. Vielleicht möchtest du ein Allergietagebuch führen, um den Überblick zu behalten:

  • Wann haben die Allergiesymptome begonnen?
  • Wie lange dauern sie an?
  • Wie stark beeinträchtigen sie dein Kind?
  • Jahreszeiten oder Orte, die die Symptome verschlimmern
  • Welchen Auslöser vermutest du?

Wenn du Verwandte mit Allergien hast, ist das eine sehr wichtige Information – denn Allergien kommen in Familien gehäuft vor.

Kinder können in jedem Alter getestet werden, aber die Anzahl an Substanzen, gegen die ein kleines Baby allergisch sein kann, ist eher begrenzt. Üblicherweise muss es zweimal mit einem Stoff in Kontakt kommen, um eine Allergie zu entwickeln.

Kinder können in jedem Alter getestet werden, aber die Anzahl an Substanzen, gegen die ein kleines Baby allergisch sein kann, ist eher begrenzt. Üblicherweise muss es zwei Mal mit einem Stoff in Kontakt kommen, um eine Allergie zu entwickeln.

In welchem Alter können Kinder auf Allergien getestet werden?

Ein Allergietest ist bei Kindern jeden Alters möglich. Bei Neugeborenen können die IgE-Werte aber sehr niedrig sein, was die Diagnose erschwert. Die Anzahl an Substanzen, gegen die ein kleines Baby allergisch sein kann, ist außerdem eher begrenzt. Üblicherweise muss es zweimal mit einem Stoff in Kontakt kommen, um eine Allergie zu entwickeln.

Die Sensibilisierung beginnt häufig mit Hühnereiern, Kuhmilch und Erdnüssen. Die ersten Reaktionen können sich zunächst auf der Haut deines Kindes zeigen, gefolgt von anderen Nahrungsmittelallergiesymptomen beim Abstillen. Beschwerden, die in Innenräumen durch Umweltallergene wie Hausstaubmilben und Haustiere ausgelöst werden, können im Kleinkindalter auftreten.

Jedes Kind geht unterschiedlich mit dem Allergietest um. Sprich vorher in Ruhe mit deinem Kind und erkläre, wie der Test ablaufen wird.

Die Sensibilisierung beginnt häufig mit Hühnereiern, Kuhmilch und Erdnüssen.9 Die ersten Reaktionen können sich zunächst auf der Haut deines Kindes zeigen, gefolgt von anderen Nahrungsmittelallergiesymptomen beim Abstillen. 9 Beschwerden, die in Innenräumen durch Umweltallergene wie Hausstaubmilben und Haustiere ausgelöst werden, können im Kleinkindalter auftreten.9 

Jedes Kind geht unterschiedlich mit dem Allergietest um. Sprich vorher in Ruhe mit deinem Kind und erkläre, wie der Test ablaufen wird.

Allergietest beim Kind per Hauttest

Hauttests werden in einer Arztpraxis durchgeführt. Wenn dein Kind zur Linderung seiner Allergiesymptome bereits Antihistaminika einnimmt, muss es diese einige Tage vor dem Termin absetzen. Halte dich bitte an die Anweisungen deiner Ärztin oder deines Arztes.

Haut-Prick-Test

Diese Form des Hauttests ist oft die erste Wahl.  Man spricht auch von einem Prick-Test, Scratch-Test oder perkutanem Test. Mithilfe dieser Testmethode können Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmel, Latex oder einige Nahrungsmittel identifiziert werden. Zum Nachweis von Nahrungsmittelallergien sind manchmal andere Tests nötig, weil diese Allergien häufig eher komplex sind. Der Prick-Test ist bezüglich vieler Medikamentenallergien nicht sehr aussagekräftig, wird aber bei einer vermuteten Allergie gegen Penicillin verwendet.

Der Arm eines Kindes während des Prick-Tests – die Tropfen einer allergenhaltigen Flüssigkeit können Reaktionen hervorrufen, die Mückenstichen ähneln

Haut-Prick-Test

Diese Form des Hauttests ist oft die erste Wahl.1,10  Man spricht auch von einem Prick-Test, Scratch-Test oder perkutanem Test.10 Mithilfe dieser Testmethode können Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmel, Latex oder einige Nahrungsmittel identifiziert werden.1 Zum Nachweis von Nahrungsmittelallergien sind manchmal andere Tests nötig, weil diese Allergien häufig eher komplex sind.1 Der Prick-Test ist bezüglich vieler Medikamentenallergien nicht sehr aussagekräftig, wird aber bei einer vermuteten Allergie gegen Penicillin verwendet. 5,6

Beim Test wird ein Tropfen Flüssigkeit, der ein Allergen enthält, auf den Arm deines Kindes aufgetragen. Bei sehr kleinen Kindern wird der Test manchmal auch am Rücken durchgeführt, wo das Kind sich nicht sofort kratzen kann. Dann wird die Flüssigkeit mit einer kleinen Lanzette vorsichtig in die Haut eingebracht. Etwa 15 Minuten später wir die Stelle auf eine Reaktion hin überprüft. Wenn eine kleine rote Schwellung (Quaddel) auftritt, die etwa wie ein Mückenstich aussieht, bedeutet das, dass dein Kind gegen die getestete Substanz sensibilisiert ist.

Nach einem negativen oder uneindeutigen Ergebnis kann im nächsten Schritt ein Intradermaltest durchgeführt werden.

Intradermaltest

Meist kommt der Intradermaltest zum Einsatz, um eine Allergie gegen Insektengifte oder Medikamente nachzuweisen. Dabei wird eine kleine Menge des Allergens knapp unter die Haut am Arm deines Kindes injiziert. Weil dieser Test etwas unangenehmer ist als der Prick-Test, wird er bei Babys und Kleinkindern eher vermieden. Nach 15 Minuten überprüft der Arzt oder eine medizinische Fachkraft, wie der Körper deines Kindes auf den Test reagiert hat.

Ein Kind bekommt einen Pflastertest, um eine Kontaktallergie zu bestätigen – drei Testreihen mit kleinen weißen Kreisen sind auf den Rücken geklebt

Pflastertest

Dieser Test wird durchgeführt, um Allergien zu identifizieren, die Hautentzündungen (Kontaktdermatitis) auslösen und nicht durch IgE-Antikörper entstehen – sogenannte Nicht-IgE-Allergien.  Dabei wird eine mögliche Reaktion auf Auslöser wie Metalle, Chemikalien und Medikamente überprüft. Hierzu werden kleine, allergenhaltige Pflaster auf den Arm oder Rücken deines Kindes geklebt. Dann ist Geduld gefragt: Bis sich eine Reaktion zeigt, können über 48 Stunden vergehen.

Dieser Test wird durchgeführt, um Allergien zu identifizieren, die Hautentzündungen (Kontaktdermatitis) auslösen und nicht durch IgE-Antikörper entstehen – sogenannte Nicht-IgE-Allergien. 11 Dabei wird eine mögliche Reaktion auf Auslöser wie Metalle, Chemikalien und Medikamente überprüft.11

Allergien bei Kindern per Bluttest nachweisen

Falls dein Kind Medikamente einnimmt, die einen Hauttest beeinträchtigen könnten, schlägt deine Ärztin oder dein Arzt vielleicht einen Bluttest vor. Dasselbe gilt, wenn es bestimmte Hauterkrankungen hat oder schon einmal eine schwere allergische Reaktion hatte. Die Blutprobe wird in ein Labor geschickt und dort untersucht – deshalb kann es eine Weile dauern, bis du die Ergebnisse erhältst.

Hierzu werden kleine, allergenhaltige Pflaster auf den Arm oder Rücken deines Kindes geklebt.11 Dann ist Geduld gefragt: Bis sich eine Reaktion zeigt, können über 48 Stunden vergehen.11

Allergien bei Kindern per Bluttest nachweisen

Falls dein Kind Medikamente einnimmt, die einen Hauttest beeinträchtigen könnten, schlägt deine Ärztin oder dein Arzt vielleicht einen Bluttest vor.5 Dasselbe gilt, wenn es bestimmte Hauterkrankungen hat oder schon einmal eine schwere allergische Reaktion hatte.5 Die Blutprobe wird in ein Labor geschickt und dort untersucht – deshalb kann es eine Weile dauern, bis du die Ergebnisse erhältst.5

Allergie-Bluttest

Hierbei wird eine kleine Blutprobe entnommen - entweder aus dem Arm oder aus dem Finger. Das Labor sucht dann nach spezifischen IgE-Antikörpern im Blut, die auf eine Sensibilisierung hinweissen. Wenn dein Kind Angst vor der Nadel und dem Piks hat, kann es eine betäubende Creme bekommen, sofern es nicht gegen Lidocain allergisch ist.

Komponenten-Bluttest

Das ist eine Variante des Allergie-Bluttests, die einen genaueren Blick auf die Auslöser wirft. In einem Allergenextrakt können mehrere Proteine vorliegen, die Allergiesymptome verursachen können. Der Komponenten-Bluttest verrät, auf welches dieser Proteine dein Kind sensibilisiert ist. Besonders hilfreich ist das, wenn dein Kind auf Erdnüsse, Baumnüsse oder Insektengifte reagiert – denn einige der Proteine in diesen Allergenen neigen dazu, schwere Reaktionen auszulösen.

Allergietests für zu Hause

Achte darauf, einen Test zu wählen, der IgE nachweist – nicht alle angebotenen Tests tun das. Ein Allergietest für zu Hause ist auch keine Abkürzung zur Diagnose: Du musst dennoch mit einer medizinischen Expertin oder einem Experten sprechen, um die Ergebnisse richtig zu interpretieren. Allerdings kann ein solcher Test den Anstoß geben, einen Termin in der Arztpraxis zu vereinbaren.

Es stehen zwei verschiedene Arten von Allergietests für zu Hause zur Verfügung. Bei beiden nimmst du eine kleine Blutprobe von der Fingerspitze deines Kindes. Für manche Tests schickst du die Probe zur Analyse an ein Labor. In anderen Fällen kannst du das Blut mit einem Allergie-Selbsttest-Kit eigenständig testen und erhältst nach kurzer Zeit ein Ergebnis. Die Anzahl der getesteten Allergene kann hier niedriger sein.

Kinder per Provokationstest auf Allergien testen

Dieser Test setzt dein Kind seinem möglichen Auslöser aus, normalerweise einem Lebensmittel oder Medikament. Eine geschulte medizinische Fachkraft überwacht dein Kind und achtet auf jede Reaktion. Falls dein Kind bereits Antihistaminika einnimmt, muss es diese in der Regel vor dem Provokationstest absetzen, da das Ergebnis sonst verfälscht werden könnte. Halte dich bitte an die Anweisungen der Ärztin oder des Arztes.

Ein Mädchen sitzt auf dem Schoß seiner Mutter und schaut zu, wie der Arzt eine Blutprobe aus ihrem Arm nimmt, um einen Allergietest durchzuführen

Kinder per Provokationstest auf Allergien testen

Dieser Test setzt dein Kind seinem möglichen Auslöser aus, normalerweise einem Lebensmittel oder Medikament.1 Eine geschulte medizinische Fachkraft überwacht dein Kind und achtet auf jede Reaktion.1 Falls dein Kind bereits Antihistaminika einnimmt, muss es diese in der Regel vor dem Provokationstest absetzen, da das Ergebnis sonst verfälscht werden könnte.5 Halte dich bitte an die Anweisungen der Ärztin oder des Arztes.

Orale Nahrungsmittelprovokation (ONP)

Dieser Test kann der nächste Schritt sein, um andere Testergebnisse zu bestätigen oder zu überprüfen, ob dein Kind aus seiner Nahrungsmittelallergie herausgewachsen ist. Gestartet wird mit einer winzigen Menge des potenziellen Auslösers, bevor die Dosis schrittweise gesteigert wird. Wenn dein Kind eine allergische Reaktion zeigt, muss es dieses Nahrungsmittel in Zukunft wahrscheinlich meiden.

Vielleicht bittet die Klinik dich, selbst Nahrungsmittel für den Test mitzubringen – insbesondere, wenn dein Kind sehr klein und etwas eigenwillig ist. Es kann helfen, wenn du den Lieblingsteller und das Lieblingsbesteck mitbringst. Denke auch daran, einige Spielsachen einzupacken – ihr werdet nach dem Test einige Stunden warten müssen, falls es zu einer verzögerten Reaktion kommt.

Orale Medikamentenprovokation

Wenn dein Kind nach der Einnahme eines Medikaments, häufig eines Antibiotikums, einen Hautausschlag bekommt, kann dieser Test darüber Aufschluss geben, ob eine Allergie vorliegt. Dazu werden langsam ansteigende Dosen des Medikaments verabreicht, solange keine Reaktion auftritt. Wenn dein Kind kein orales Medikament einnehmen kann, erhält es vielleicht Injektionen.

Andere Arten von Tests für Kinder mit allergischen Symptomen

Ein Test, den wir bisher noch nicht erwähnt haben, ist der Atemtest oder Lungenfunktionstest (Spirometrie). Er kann Teil der ersten körperlichen Untersuchung sein, wenn dein Kind schon Asthmasymptome wie ein Engegefühl in der Brust hat oder keucht. Bei diesem Test pustet dein Kind in ein Rohr, das mit einem Computer verbunden ist. Dann wird der Test nach dem Inhalieren von Medikamenten, die die Atemwege öffnen, wiederholt. Wenn sich die Atmung zwischen den Messungen verbessert, ist das ein weiterer Hinweis auf dem Weg zur Diagnose und zum Behandlungsplan.

Die Ärztin, der Arzt oder eine medizinische Fachkraft wird euch zwar erklären, was genau passieren wird – aber dein Kind hat vielleicht trotzdem etwas Angst. Erkläre deinem Kind, dass Astronauten genau denselben Test machen.  

Wie es nach dem Allergietest weitergeht

Wenn ein oder mehrere Tests ergeben haben, dass dein Kind an einer Allergie leidet, ist es wichtig, dass du alle Behandlungsmöglichkeiten mit der Ärztin oder dem Arzt besprichst. Lass dir genau erklären, worauf ihr in Zukunft im Alltag achten könnt und welche Medikamente vielleicht zur Linderung der Allergiesymptome eingesetzt werden können.

Möglicherweise kommt für dein Kind auch eine Allergen-Immuntherapie in Frage. Diese Behandlung ist die einzige Option, eine Allergie ursächlich zu behandeln und die Beschwerden deines Kindes langfristig zu lindern.

Zusammenfassung

Gängige Arten von Allergietests für Kinder umfassen verschiedene Hauttests, Bluttests und Provokationstests. Manchmal müssen mehrere Tests durchgeführt werden, um eine Allergie als Ursache der Symptome zu bestätigen oder auszuschließen. Deine Allergiespezialistin oder dein Allergiespezialist wird die Ergebnisse zusammen mit der detaillierten Krankengeschichte und deinen Beschreibungen der Beschwerden interpretieren.

Der Weg vom Allergietest zur Diagnose kann anstrengend wirken. Er kann aber der Schlüssel zur richtigen Behandlungsstrategie für die Allergie deines Kindes sein.

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Zuletzt medizinisch überprüft am 02. Januar 2024

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